
Globale Bürgerschaft erforschen: Den Wandel stärken
Konfrontation mit drängenden globalen Problemen durch Rollenspiele und Dialog
In unserer ersten Unterrichtseinheit zum Thema “Individuen und Gesellschaften” mit Frau Wedy haben sich die Schüler der Klasse 6 mit der Frage auseinandergesetzt: "Was bedeutet es, ein Weltbürger zu sein?" In dieser Einheit haben wir uns mit wichtigen Themen wie Menschenrechte und Kinderarbeit befasst, wobei wir uns besonders auf eine Fallstudie aus dem wirklichen Leben eines Mädchens namens Eliza aus Hulene in Maputo konzentriert haben.
Elizas Geschichte diente den Schülern als ergreifendes Beispiel für die harte Realität, mit der viele Kinder weltweit konfrontiert sind. Eliza, die aufgrund von Armut und familiärer Not auf einer Müllhalde arbeitet, verkörpert die Herausforderungen, mit denen marginalisierte Jugendliche konfrontiert sind. Doch inmitten der schwierigen Umstände keimte Hoffnung auf, als der örtliche Schuldirektor Eliza und ihre Mitschüler einlud, an Diskussionen teilzunehmen, um Lösungen für ihre Herausforderung zu finden.
In unserem Klassenzimmer schlüpften die Schüler in verschiedene Rollen und verkörperten die Perspektiven von Kinderarbeitern und besorgten Familienmitgliedern bis hin zu führenden Persönlichkeiten der Gemeinde wie dem Schulleiter und dem Bürgermeister. Durch Rollenspiele und gemeinsame Dialoge setzten sich die Schüler mit komplexen Themen auseinander und entwickelten Strategien, um die Ursachen von Elizas Situation anzugehen, insbesondere ihre Unfähigkeit, aufgrund finanzieller Zwänge und familiärer Umstände die Schule zu besuchen.
Förderung der Fähigkeiten von Weltbürgern
Entscheidend ist, dass diese Einheit bei den Schülern der Klasse 6 großartige Fähigkeiten gefördert hat. Sie lernten, wie wichtig es ist, aktiv zuzuhören, einfühlsam zu kommunizieren und fundierte Argumente zu formulieren. Indem sie sich an einem respektvollen Dialog beteiligten und für Veränderungen eintraten, erkannten die Schüler die Macht ihrer Stimme. Darüber hinaus förderte diese Einheit das Selbstvertrauen der Schüler, da sie erkannten, dass sie in der Lage sind, einen sinnvollen Beitrag zu Diskussionen über globale Themen zu leisten. Die Schüler wurden ermutigt, kritisch und kreativ zu denken, und nahmen ihre Rolle als Weltbürger an, die sich für Gleichheit, Gerechtigkeit und Würde für alle einsetzen.
Als Teil ihrer kreativen Reflexion hatten die Schüler die Aufgabe, entweder einen Zeitungsartikel über die aufschlussreichen Diskussionen in unserem Klassenzimmer zu verfassen oder einen Tagebucheintrag aus Elizas Perspektive zu verfassen. Im Folgenden können Sie ein Beispiel für eine Studentenarbeit lesen.
Reflexion über eine Fallstudie aus dem wirklichen Leben: Eliza besucht die Schule
Letzten Freitag fand in der Maputo International School ein Gespräch über Eliza statt, die Kinderarbeit leistet, aber bereits an der Schule angemeldet ist. Die Menschen, die an dem Gespräch teilnahmen, waren Eliza, die auf der Müllhalde arbeitet, ihre Großmutter, die Schulleiter, Menschenrechtsexperten, der Bürgermeister Koshaij und die Müllhändler von der Müllhalde.
Eliza arbeitete 7 Jahre lang auf der Mülldeponie von Maputo, die wegen eines Unfalls, bei dem 17 Menschen starben, geschlossen wurde. Letzten Freitag hatte sie ein Treffen mit allen genannten Personen. Die Diskussion wurde in zwei Teile geteilt. Sie diskutierten darüber, ob sie die Schule besuchen sollte oder nicht. Zu Beginn des ersten Teils des Gesprächs waren sich alle außer den Müllhändlern bereits einig, dass sie aufhören sollte zu arbeiten und anfangen zu lernen. Einer der Menschenrechtsexperten sagte: “Sie sollte lernen. Wenn sie nicht lernt, verstößt das gegen die 29. Konvention der Kinderrechte.” Auch Eliza selbst äußerte ihre Meinung: “Ich möchte zur Schule gehen und lernen.” Aber es gab ein Problem: Eliza und viele andere Kinder können sich die Schule nicht leisten. Die Materialien und die Uniformen sind zu teuer.
Im zweiten Teil des Gesprächs besprachen sie, wie sie Eliza den Schulbesuch ermöglichen würden, da Eliza kein Geld für die Schule hat. In diesem Teil der Diskussion ging es nicht nur um Eliza, sondern auch um alle anderen Kinder, die sich in Elizas Situation befinden. Sie schlugen auch eine Lösung für dieses Armutsproblem vor. Der Bürgermeister schlug vor: “Die Regierung und ich werden sie mit Spenden versorgen.” Einer der Menschenrechtsexperten hatte eine andere Idee: “Die Schule könnte auch die Uniformen streichen, damit sich mehr Menschen die Schule leisten können.” Elizas Großmutter sagte: “Die Regierung könnte mir etwas Saatgut geben, damit ich etwas anpflanzen und verkaufen kann. Auf diese Weise wäre es meiner Eliza möglich, zur Schule zu gehen. Alle diskutierten über diese Lösungen und beschlossen, für die Resolution mit den meisten Stimmen zu stimmen. Die erste Runde der Abstimmung über die Vorschläge des Bürgermeisters und des Menschenrechtsexperten endete mit jeweils 5 Stimmen. So kam es bei diesen beiden Vorschlägen zu einer Stimmengleichheit, woraufhin der Vorschlag des Bürgermeisters 6 Stimmen und die Idee des Menschenrechtsexperten 4 Stimmen erhielt.
Die Lösung war also: Spenden der Regierung für die armen Menschen. Auf diese Weise konnten die Kinder zur Schule gehen. Am Ende war jeder der Diskussionsteilnehmer in der Maputo International School zufrieden. Überraschenderweise waren auch die Müllhändler mit der Lösung zufrieden.
Zhilong Chen, Student der Cologne International School
Einführung von Stefanie Wedy, Cologne International School
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