
Nur wer sich in der Schule wohl fühlt, kann richtig lernen
Sieben wertvolle Maßnahmen, um eine Schule zu einem Ort des Wohlbefindens zu machen
Viele Schüler leiden unter Prüfungsangst und stehen unter Leistungsdruck. Auch sozialer Druck und emotionaler Stress führen oft zu körperlichen und psychischen Beschwerden. Wie kann die Schule zu einem Ort werden, an dem sich die Schüler wohlfühlen und an dem sie sich auf die Lerninhalte konzentrieren können?
Britta Grothues, Schulleiterin der INTERNATIONALE SCHULE KÖLN - Internationale Friedensschule Köln, nennt sieben wertvolle Maßnahmen, die eine Schule zu einem Ort des Wohlbefindens machen.
1. Schaffen Sie eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Entspannung
Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse, um sich zu regenerieren. Manche brauchen Ruhe und Stille, andere brauchen Bewegung, wieder andere müssen reden. Eine gute Schule bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten und Gelegenheiten zur Entspannung.
2. Lernen in kleinen Gruppen
Je kleiner die Lerngruppen sind, desto individueller ist die Betreuung. So macht der Unterricht mehr Spaß und ist effektiver.
3. Ersetzen Sie traditionelle Tests durch informellere und authentischere Lernleistungen
Auf angekündigte Tests können Sie sich oft durch Auswendiglernen vorbereiten. Dieses Wissen aus dem Kurzzeitgedächtnis wird schnell wieder vergessen. Forschungsbasiertes Lernen wie das PYP, MYP oder DP kann einen authentischeren Lernnachweis bieten, z.B. das Halten von Präsentationen oder das Entwerfen von Produkten zur Lösung von Problemen aus dem wirklichen Leben.
4. Verknüpfen Sie die Bewertung mit den Ergebnissen mit spezifischen Kriterien
Traditionelle Buchstaben- oder Ziffernnoten sagen oft nichts über die Bereiche aus, in denen sich Kinder verbessern können. Sie erzeugen Druck und einen ungesunden Wettbewerb innerhalb der Klasse. Noten sind für viele demotivierend. Die Verknüpfung von Beurteilungen mit spezifischen und differenzierten Zielen teilt die Erfolgskriterien im Voraus mit und gibt Hinweise darauf, wie sich die Schüler beim nächsten Mal verbessern können.
5. Lehrer als Lernpartner/Coaches etablieren
Lehrer sollten Inhalte nicht nur frontal präsentieren und hinterfragen. Sie sind für den Lernfortschritt der Schüler verantwortlich und nehmen die Rolle eines Lernpartners ein.
6. Signalisieren Sie Gesprächsbereitschaft
Professionelle Berater und alle anderen Lehrer sollten Gesprächsbereitschaft signalisieren und den Schülern mit offenen Augen begegnen.
7. Arbeit an sozialen und emotionalen Themen
Es sollte kontinuierlich an sozialen und emotionalen Themen gearbeitet werden. Ein Anti-Mobbing-Programm und die Vermittlung von sozialen Werten gehören zu den Grundlagen einer guten Schulgemeinschaft.
Ingo Stolle, Mitglied des Verwaltungsrats von Cologne International School
