Shalom Köln

Wir setzen ein Zeichen gegen Antisemitismus und Intoleranz!

Was haben NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, unsere Oberbürgermeisterin Henriette Reker und einige unserer Klassen wohl gemeinsam?
Sie alle haben vor den Ferien ein Zeichen gegen Antisemitismus und für Toleranz gesetzt und bei dem Projekt „Shalom Selfie“ mitgemacht. Denn „alle Menschen sollten schließlich respektiert werden - ganz egal mit welcher Religion oder Herkunft“, ist Coco aus der 8a überzeugt. Aber erst mal auf Anfang:

Was heißt eigentlich „Shalom“ und worum geht's bei “Shalom Köln”?

„Shalom“ kommt aus dem Hebräischen, bedeutet „Frieden“ und wird z.B. in Israel regelmäßig als Begrüßung verwendet. Als eines von mehreren Projekten des “Kölner Forums für Kultur im Dialog e.V.” und in Kooperation mit der Stadt Köln und der Synagogengemeinde hängt seit Mitte August ein aus 1700 Bildern bestehendes XXL-Mosaik mit eben dieser Botschaft am Domforum, gut sichtbar von der Domplatte aus. Seitdem sorgt es für viel Aufmerksamkeit, wie Claudia Hessel, Mutter eines Schülers der IFK, Gründungsmitglied von “Forum für Kultur im Dialog” und gleichzeitig Initiatorin des Projekts, berichtet: “Wir erhalten zahlreiche Anfragen, von Institutionen, die sich gern das Plakat für einen bestimmten Zeitraum ausleihen würden.” Sie gibt uns Einblick in die Planungen hinter dem Projekt:

“Die Idee zum Shalom Selfie entstand als Mitmach-Projekt. Weil angesichts der Pandemie Ausflüge und Entdeckungsreisen ausfallen mussten, saßen Schüler*innen zu Hause und lernten am Laptop. Wir haben uns überlegt, wie man sie direkt ansprechen könnte. Da Schüler*innen in ihrer Freizeit gerne viel Zeit online und in den Sozialen Medien verbringen, wollten wir genau da ansetzen. In Gesprächen mit dem Kölner Schul-Dezernat wurde die Idee geboren, ein riesiges und sichtbares Mosaik von Kindern und Jugendlichen im jüdischen Festjahr zu gestalten. So entstand die Shalom-Selfie Idee. Das Motiv „SHALOM + FRIEDEN FÜR ALLE“ wurde in der Kölner Synagoge im April entwickelt. Der farbenfrohe Schriftzug vereint auf kreative Weise den jüdischen Davidstern und das christliche Kreuz, den Halbmond für den Islam, das buddhistische Dharma-Rad sowie das Peace-Zeichen und die Regenbogenfahne. Eine Gruppe von jüdischen und nicht-jüdischen Jugendlichen aus Köln hat mit Street-Art-Künstlern an der Entwicklung des Slogans gearbeitet.”

Warum findet das Projekt ausgerechnet dieses Jahr statt?

Dieses Jahr feiern wir 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland - die Zahl geht zurück auf ein Dekret von Kaiser Konstantin aus dem Jahr 321, welches darauf hinweist, dass schon damals jüdische Kölner Mitglieder im Stadtrat waren. Warum das Festjahr auch von uns als Internationale Friedensschule unterstützt wird, erläutert unsere Schulleiterin Dr. Rosmarie Fabian:
“Wir möchten diese Aktion unterstützen, da uns als internationale, interkulturelle und interreligiöse Schule Vielfalt in jeglicher Form eine Herzensangelegenheit ist. Außerdem stehen wir als Friedensschule grundsätzlich für Toleranz ein. Die Werte des Projekts spiegeln sich zudem in unseren Leitgedanken wider, nämlich im Austausch miteinander und mit der Welt zu sein und uns füreinander einzusetzen.”

Relevanz für Köln und Deutschland

Antisemitismus, Rassismus, Homophobie - heute wissen wir: Die Übergänge sind fließend. Im Zusammenhang mit Verschwörungstheorien um Corona scheint Antisemitismus wieder zuzunehmen. Auch die Eskalation des Nahostkonflikts hat dazu beigetragen, dass es im Frühjahr dieses Jahres wieder vermehrt antisemitische Vorfälle gab.

“Was wäre Köln ohne Kölner jüdischen Glauben, die hier leben und gelebt haben?”, fragt Hessel

Ihre Antwort:
“Viele von ihnen haben zum Aufstieg und zur Bedeutung der Stadt beigetragen, sie kulturell, wirtschaftlich und gesellschaftlich mitgeprägt und das seit 1700 Jahren. Trotz dieser langen - oft auch schwierigen - Geschichte wissen wir insgesamt immer noch sehr wenig. Auch wie sich das heutige jüdische Leben zeigt, ist vielen unbekannt. Die Beschäftigung mit der ganzen Bandbreite von jüdischem Leben in der Vergangenheit und Gegenwart, zusammen mit einem Gemeinschaftsprojekt von vielen wie Shalom-Selfie, soll Wissen, Verständnis und Respekt für ein friedliches Zusammenleben verschiedener Glaubensrichtungen und Lebensformen vermitteln.”

“Warum ist es wichtig, dass sich gerade Schüler*innen mit diesem Themenbereich beschäftigen?”

Frau Hessel: “Insbesondere Schüler*innen sollte deutlich werden, dass jüdisches Leben ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Informationen über die Normalität von Personen jüdischen Glaubens wie „Du & Ich“ sind ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Antisemitismus. Mit einem Shalom-Selfie konnten Kinder und Jugendliche auf einfache Art, möglicherweise zum ersten Mal in ihrem Leben, sich für etwas Großes stark machen: Mit einem Selfie, Foto oder Bild ein Zeichen setzen - gegen Antisemitismus sowie für ein respektvolles Miteinander.”

“Warum findest du es wichtig, dich für dieses Projekt zu engagieren?” Stimmen aus unserer Schülerschaft

“In dem Shalom Selfie Projekt geht es um viel mehr als um Antisemitismus”, ist Yade aus der 8. Klasse überzeugt: „Ich finde es wichtig, dass alle Menschen gleich behandelt werden, egal welcher Sexualität und welcher Religion. Außerdem ist es mir wichtig mit diesem Foto Farbe zu bekennen für ein tolerantes, buntes und offenes Köln und mit meinem Foto hoffentlich etwas zu bewirken.” Zwei weitere Schülerinnen berichten von Fällen der Alltagsdiskriminierung, die sie beobachtet haben: „Selbst in Köln sehe ich immer noch schräge Blicke, wenn gleichgeschlechtliche Paare sich in der Öffentlichkeit küssen... - und das in Köln!”

Nicht nur unsere Schüler*innen sind von der Wichtigkeit des Projekts überzeugt. Die Resonanz ist gewaltig, berichtet die Initiatorin:
“Allen, denen wir im Laufe des Projekts von Shalom Selfie erzählt haben, waren begeistert: Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, 1700 Fotos für 1700 Jahre jüdisches Leben zu sammeln. Und es ist uns gelungen, auch Erwachsene für das Projekt zu begeistern. Besonders erfreut hat uns, dass sich neben den Kindern und Jugendlichen auch viele berühmte Persönlichkeiten öffentlichkeitswirksam an dem Projekt beteiligt haben: Angefangen mit NRW Ministerpräsident und weiteren Landesministern, der Kölner Oberbürgermeisterin bis hin zu Musikern und Karnevalisten. Wichtig war uns, dass - trotz Corona - möglichst viele Schulen wie die Internationale Friedensschule Köln das Shalom Selfie Projekt unterstützen. Einige Kinder haben Bilder zum Thema Zusammenhalt gebastelt, andere haben ihre Hände fotografiert. Jedes eingereichte Bild hat uns erfreut und hat seine Berechtigung im XXL-Mosaik. Es ist übrigens das größte Fotomosaik gegen Antisemitismus in Deutschland geworden. Danke an alle, die mitgemacht haben!”

Was nehmen wir aus dem Shalom Selfie Projekt mit?

Frieden und Toleranz sind nichts, worauf sich eine Gesellschaft ausruhen kann. Es sind Werte und Zielsetzungen, die jeden Tag aufs Neue ausgehandelt werden müssen: Ob in der Politik, in der Gesellschaft, in der Schule, in der Familie oder im Freundeskreis. Wir können und sollten alle etwas tun - zum Beispiel ein Zeichen setzen.

Hier geht's zum Internetauftritt des Shalom Selfie Projekts: https://www.shalomcologne.de/. Die Webseite soll weiter betrieben und ausgebaut werden - nicht nur Hessel ist überzeugt: “Jüdisches Leben hat uns noch so viel zu erzählen!”

Stefanie Wedy, Gymnasium zweisprachig +

Mehr über Gymnasium zweisprachig +

Datum veröffentlicht: August 26, 2021
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Amazonas-Dschungel

Im Februar 2024 begaben sich 25 unserer CIS-Schüler auf eine lange Reise in den Amazonas-Dschungel in Iquitos, Peru. Die Schüler hatten in den vorangegangenen Monaten hart gearbeitet, um Gelder für ihr gemeinnütziges Projekt mit den lokalen Gemeinden von El Chino in der Tahuayo-Region des Amazonasbeckens zu sammeln. Vor Ort nahmen unsere 25 Schüler zusammen mit unseren drei Lehrern und den Führern der Lodge, in der sie untergebracht waren, an einem ganztägigen gemeinnützigen Projekt teil, bei dem die Schüler zwei komplette Grundschulklassenräume errichteten. Unsere Schüler bauten 20 Tische und 20 Stühle mit Hilfe der örtlichen Gemeinde von Grund auf neu und stellten die neuen Möbel schließlich in den Klassenzimmern auf. Dank dieser Initiative konnten die Schüler zwei Klassenzimmer einrichten, in denen die Kinder der Gemeinde nun ganztägig unterrichtet werden. An der CIS gehört es zu den Grundpfeilern einer exzellenten Ausbildung, das Privileg eines IB-Schülers und eines Schülers einer internationalen Schule zu verstehen und zu erkennen, wie wichtig es ist, Weltbürger zu sein. Damit einher geht die Verantwortung, für die Gemeinschaften, die diese Welt bevölkern, verantwortlich zu sein, und die Bedeutung, etwas zurückzugeben und Veränderungen zu bewirken!
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